Chronologie der Erforschung des Horrer-Schachts

2.-5.10.2014  
 

Schulungs- und Forschungswoche der Höhlen AG auf dem Untersberg


In dieser Woche wurden mehrere Spalten auf dem Untersberg untersucht, die Georg Zagler bereits in eine Karte eingezeichnet und als aussichtsreiche Objekte markiert hatte. Ziel: ein direkter Zustieg zum aktuellen Forschungsendpunkt im Gamslöcher-Kolowrathöhlensytem, das im Oktober 2014 eine Ausdehnung von 38 km hatte. Das letzte Biwak konnte zu diesem Zeitpunkt nur in einer zweitägigen Expedition erreicht werden.
Am 4. Oktober stiegen Felix und Manne zum ersten Mal in den Horrer-Schacht ab. Die Eingangsspalte (1) ist ca. 8 m lang und 1 m breit. Schnell erreichten die beiden den Boden des Einstiegsschachts in ca. 40 m Tiefe (2). Dort gab es zwei enge Fortsetzungen, eine davon mit starkem Luftzug. Nach Überwindung dieser Engstelle erreichen die beiden einen Absatz in ca. 80 m Tiefe (3), an dessen Grund erneut ein Schacht ansetzte. Leider war der mitgebrachte Seilvorrat an dieser Stelle zu Ende, der Sound, den Steine im unerforschten Schacht ertönen ließen, machte aber sofort klar, dass an dieser Stelle noch viiieeel Seil benötigt wird.
Die nachfolgende Gruppe, bestehend aus Pauli, Leonie, Julian und Carola vermass die Höhle fast bis zum Forschungsendpunkt.
Am Boden des zweiten Schachtes (in etwa bei (3)) fand die Gruppe Reste eines alten Lederschuhs und einige Metallteile, möglicherweise zu einer sehr alten Skibindung gehörend.
Die Gruppe beschloss noch am Tag der Erstbefahrung, die Höhle nach dem Schulleiter der Gewerblichen Schule Tübingen, Erwin Horrer, zu benennen.
Team:
Höhlen AG Tübingen: Manfred Brenner, Leonie Gerling, Silia Koch, Pauline Lambarth, Carola Malang, Felix Mauch, Matthias Martin, Julian Zürn
Landesverein für Höhlenkunde Salzburg: Georg Zagler

 

17.-19.10.2014

 
 

Erforschung des Hauptschachtes/Knochenfund

Bereits zwei Wochen danach war die Höhlen AG wieder vor Ort, um den Horrer-Schacht weiter zu erforschen. Nach einer kurzen schrägen Rampe, in der Unmengen von Geröll entfernt werden musste, erreichten Felix, Georg und Manne am 17.10. den großen Hauptschacht. Das bei (3) eingebaute 100 m Seil reichte glücklicherweise exakt bis zu einem kleinen Vorsprung (4), auf dem die Rucksäcke bis zum nächsten Tag gelagert werden konnten.
Am 18.10. erreichten Georg, Felix und Manne das Gebeinhaus (5). Auf dem Grund des Hauptschachtes lagen Knochen, die eindeutig von einem Menschen stammten.
Am Grund des Schachtes gab es drei potentielle Fortsetzungen, es wurde allerdings schnell klar, dass die Zeit der schnellen Erforschung erst einmal zu Ende ist.
Der Gruppe mit Carola, Marina, Sabine und Silia konnte die Höhle noch am selben Tag bis zum damaligen Forschungsendpunkt vermessen
Team:
Höhlen AG Tübingen: Manfred Brenner, Marina Funk, Silia Koch, Carola Malang, Felix Mauch
Landesverein für Höhlenkunde Salzburg: Georg Zagler, Sabine Zimmerebner

 

11./12.11.2014

 
 

Bergung der Knochen

Gemeinsame Akton von Höhlenforschern und Polizei mit dem Hubschrauber. Bergung der Knochen im Gebeinhaus und  kurzer Abstecher in den aktiven Canion am Schachtgrund.

 

Jaunuar 2015

 
 

Identifizierung des Toten

Nach mehreren DNA-Abgleichen mit Hinterbliebenen, konnte der Tote im Horrer-Schacht von den Salzburger Gerichtsmedizienern eindeutig identifiziert werden: Es handelt sich um einen 1929 verunglückten Salzburger Skifahrer, der im Alter von 21 Jahren ums Leben kam.

 

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